In der heutigen Zeit reicht es oft nicht aus, dass eine Bewerbung einfach professionell, aussagekräftig und übersichtlich gestaltet ist – sie muss auch noch eindrucksvoll sein und sich von der Masse abheben. Besonders in stark nachgefragten Branchen und bei großen Unternehmen gibt es häufig Hunderte von Bewerberinnen und Bewerbern, sodass nur wenig Zeit bleibt, um die Personalverantwortlichen von den eigenen Qualifikationen zu überzeugen.
Doch wie gelingt es, positiv aus der Masse herauszustechen und worauf gilt es zu achten, um die Erfolgschancen zu maximieren?
In welchen Fällen ist eine unkonventionelle und kreative Bewerbung sinnvoll?
Bei Bewerbungen sind der Kreativität an sich kaum Grenzen gesetzt – dennoch sollten Sie nicht immer das gesamte Repertoire ausschöpfen. Besonders bei konservativen Bereichen wie dem Bankwesen oder dem öffentlichen Dienst kann eine auffällige Bewerbung unangebracht wirken und schnell zur Ablehnung führen. Anders verhält es sich in der Medienbranche, im Journalismus, Marketing oder in Design- und Architekturbüros, aber auch in vielen sozialen Berufen kann man durch unkonventionelle Einfälle überzeugen – hier kann eine kreativ gestaltete Bewerbungsmappe Ihnen einen erheblichen Vorteil verschaffen.
Tipp: Ein Blick auf die Website und die Social-Media-Kanäle des Unternehmens gibt oft wertvolle Hinweise, ob eine unkonventionelle Bewerbung passend sein könnte. Wenn die gesamte Außenwirkung des Arbeitgebers eher konservativ erscheint, sollte man von bunten, auffälligen und fantasievollen Varianten jedoch lieber absehen.
Ein individuelles Design
Meistens kommt es nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Gestaltung der Unterlagen. Wer es sich hierbei möglichst einfach machen möchte, kann natürlich auf eine kreative Bewerbungsvorlage aus dem Internet zurückgreifen. Diese lassen sich aber nur bis zu einem gewissen Punkt den individuellen Vorstellungen anpassen. Hierbei gilt entsprechend, dass Sie keine ausgefallenen Varianten erzwingen sollten. Die Ausgestaltung der Unterlagen ist gewissermaßen eine Widerspiegelung Ihrer Arbeitsweise und Fähigkeiten. Diese sollten also nur so bunt, auffällig und extravagant sein, wie Sie sich zutrauen und für sich persönlich als passend empfinden.
Wichtig ist, dass die Gestaltung einem durchgängigen Konzept folgt – der berühmte „rote Faden“ sollte klar erkennbar sein, damit die Unterlagen ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Es ist also Vorsicht geboten: Zu viele verschiedene Farben, Schriftarten oder grafische Elemente können schnell überladen wirken und den Personaler verwirren, was sich dann negativ auf die Bewerbung auswirkt.
Tipp: Falls man sich dafür entscheidet, eine analoge Bewerbung einzuschicken, empfiehlt es sich, eine hochwertige Bewerbungsmappe zu wählen, die farblich zum Unternehmen passt.
Originalität im Bewerbungsanschreiben
Eine unkonventionelle Bewerbung kann auch schlicht gestaltet sein, aber dafür inhaltlich überraschen. Zu allererst sollten Sie auf Standardfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich als…“ im Anschreiben verzichten, denn diese sind das Gegenteil von kreativ und unkonventionell. Die Einleitung muss sofort das Interesse des Personalers wecken und die Bewerbung hervorheben. Daher ist es wichtig, bereits hier einen unverwechselbaren Eindruck zu hinterlassen und in Erinnerung zu bleiben. Doch wie gelingt das am besten?
Individualität ist hier das A und O. Inhalt und Ausdrucksweise des Anschreibens sollten sich nicht bloß an allgemeinen Regeln orientieren, sondern passgenau auf die Außenwirkung des Unternehmens abgestimmt sein und gleichzeitig auch Ihren eigenen Charakter widerspiegeln. Entsprechend sollten Sie gezielt Ihre individuellen Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten so darstellen, dass sie den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle entsprechen. Als Grundlage für eine möglichst hohe Übereinstimmung mit den Werten und der Tonalität des zukünftigen Arbeitgebers dient natürlich eine gründliche Recherche auf den Kommunikationskanälen des Unternehmens.
Trotz aller Kreativität ist es jedoch wichtig, die Sprache ausreichend formell zu halten und nicht in blumige Anekdoten oder Umgangssprache zu verfallen – schließlich handelt es sich immer noch um eine Bewerbung und diese sollte seriös wirken.
Ein unkonventioneller Lebenslauf
Die ansprechende Gestaltung des Lebenslaufs ist besonders bei unkonventionellen Bewerbungen entscheidend. Da der Lebenslauf das wichtigste Dokument ist, darf er ruhig zum Hingucker werden. Anstatt die klassische antichronologische Auflistung zu verwenden, kann man hier kreativ werden: Wie wäre es zum Beispiel mit einer horizontalen Timeline, markanten Bulletpoints, grafischen Elementen wie Icons oder geometrischen Formen und gezielten Farbakzenten?
Wichtig ist, dass ein unkonventioneller Lebenslauf kreativ gestaltet sein sollte, aber dennoch übersichtlich bleiben muss. Stellen Sie unbedingt sicher, dass der Personalverantwortliche Ihren Werdegang nachvollziehen kann und klar zu erkennen ist, welche Fähigkeiten und Erfahrungen Sie mitbringen.
Außergewöhnliche Bewerbungsarten
Zum Abschluss möchten wir Ihnen drei außergewöhnliche Bewerbungsarten vorstellen, die garantiert für Aufmerksamkeit in der Personalabteilung sorgen. Auch hier gilt jedoch: Die Bewerbung muss stets zur jeweiligen Branche und zum Unternehmen passen.
1. Das Bewerbungsvideo
Ein Bewerbungsvideo ist die ideale Möglichkeit, das klassische Anschreiben zu ersetzen und gleichzeitig für Aufmerksamkeit zu sorgen. Hier können Sie sich kurz vorstellen und Einblicke in Ihre Persönlichkeit geben – das beweist nicht nur Kreativität und Selbstbewusstsein, sondern auch Kommunikationsstärke.
Der Vorteil: Ein Bewerbungsvideo bietet die Möglichkeit, durch direkte Ansprache und visuelle Darstellung einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und Ihre Persönlichkeit sowie Ihre Motivation eindrucksvoll zu vermitteln.
2. Die Bewerbungswebseite
Eine eigene Webseite ist eine gute Möglichkeit, sich hervorzuheben und gleichzeitig Ihre technische Affinität zu zeigen. Auf einer solchen Plattform lassen sich alle relevanten Informationen übersichtlich präsentieren, sodass der Personaler einen umfassenden Eindruck von Ihnen gewinnen kann.
Der Vorteil: Eine persönliche Bewerbungswebsite hebt Sie durch ein individuelles, ansprechendes Design hervor und bietet dem Personalverantwortlichen eine interaktive und optimalerweise leicht navigierbare Übersicht über Ihre Qualifikationen und Berufserfahrung.
3. Der Bewerbungsflyer
Anstatt einer herkömmlichen Bewerbungsmappe kann man die wichtigsten Inhalte auf einem ansprechend gestalteten Flyer zusammenfassen und an beispielsweise auf Messen an Unternehmen verteilen, die einem als potenzielle Arbeitgeber zusagen.
Der Vorteil: Alle Informationen sind übersichtlich und schnell erfassbar. Solche Flyer werden eher allgemein gehalten, damit man sie mehrfach ausdrucken und für verschiedene Unternehmen verwenden kann. Vergessen Sie jedoch nicht zu erwähnen, dass zusätzliche Unterlagen wie Zeugnisse bei Bedarf nachgereicht werden können.
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